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Sonntag, 14. März 2010

Gießens Umgebung

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Gießens Umgebung kennenzulernen, daher suchen wir an freien Tagen Ausflugsziele, wie zum Beispiel Burgen, Schlösser, Kloster (ist der Plural Klöster???), usw.
Was wir bis jetzt gesehen haben:

Burg Staufenberg






Burg Gleiberg
(Ok, das Foto ist schon 3 Jahre alt
aber ich wollt´s euch auch mal zeigen)
Kloster Arnsburg (bei Lich)













Hendrik hat uns an dem Tag besucht,
also konnten die zwei ihren Schabernack treiben.


Lich


Die Tür zum Verlies...






Liebe Grüße und kommt uns mal besuchen ;-)

Erdbeben in Chile #7

Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann sich mal das Video eines anderen Missionars der "Gospel Mission of South America" (Partnermission der DMG - also auch meiner Eltern) aus Temuco anschauen, der ausführlich über das Bibelinstitut und die jetzt damit verbundene Wiederaufbauarbeit berichtet.
Klick einfach HIER.

Donnerstag, 11. März 2010

Erdbeben in Chile #6

11. März 2010

Es waren nur noch Minuten bis zur Amtseinführung des Präsidenten - da bebte in Chile erneut die Erde. Die Staatsgäste blickten besorgt auf die schwankenden Kronleuchter und versuchten sich in Scherzen. Die Marine gab eine Tsunami-Warnung heraus.

Heftige Nachbeben haben Chile am Donnerstag erschüttert. Die Erde bebte wenige Minuten, bevor der neue Präsident Sebastián Piñera seinen Amtseid ablegte. Menschen rannten in Panik auf die Straßen. Die Marine gab eine Tsunami-Warnung heraus und tausende Menschen flohen aus küstennahen Orten in höher gelegene Regionen. Das Epizentrum des Bebens, dessen kräftigster Stoß nach korrigierten Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 6,9 erreichte, lag etwa 145 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago und 105 Kilometer westlich der Stadt Rancagua.

In einigen Gegenden fiel vorübergehend der Strom aus und das Telefonnetz brach zusammen. Am 27. Februar waren bei einem Jahrhundertbeben der Stärke 8,8 fast 500 Menschen in dem südamerikanischen Land ums Leben gekommen.

Ausländische Gäste der Amtsübernahme von Präsident Piñera, darunter viele Staatschefs, betraten gerade das Parlamentsgebäude in Valparaiso, als die Erde heftig zu beben begann. Im Fernsehen waren Menschen zu sehen, die aus dem Gebäude ins Freie rannten. Nachrichtensprecher im Fernsehen blickten besorgt zur Studiodecke, während das Bild wackelte. Unmittelbar nach dem Amtseid Piñeras wurde das Gebäude geräumt.

Piñera rief in seiner ersten Erklärung als Präsident die Menschen auf, die Warnungen der Behörden vor einem Tsunami ernst zu nehmen. Über neue Opfer, Schäden oder eine solche Flutwelle im Meer wurde zunächst jedoch nichts bekannt. Der peruanische Präsident Alan Garcia zeigte sich angesichts der Erdbeben nervenstark: "Wir wollen ja nichts dramatisieren. Das war ein Erdstoß. So etwas haben wir in Lima dauernd", sagte er.

"Dieses Nachbeben liegt im Rahmen des Normalen"

Der Direktor der Abteilung Geodynamik am Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam, Onno Oncken, sagte: "Dieses Nachbeben liegt im Rahmen des Normalen. (...) So eine Serie von Nachbeben kann ein, zwei Jahre dauern. Erst dann tritt wieder Normalität ein - falls man davon in diesem Gebiet mit dieser geologischen Situation überhaupt reden kann. Da schieben sich zwei geologische Platten übereinander - da rappelt es ständig."

Amtsvorgängerin Michelle Bachelet hinterlässt Piñera ein finanzielles Polster von knapp 15 Milliarden Dollar (etwa 11 Milliarden Euro). Dieses Geld steht Piñera zur Verfügung, um Erdbebenschäden in Milliardenhöhe zu beheben und den etwa zwei Millionen Opfern zu helfen. Piñera, der in der Forbesliste der reichsten Menschen der Welt mit einem Vermögen von 2,2 Milliarden Dollar auf Platz 437 liegt, löste die Mitte-Links-Koalition Concertación nach 20 Jahren ununterbrochener Regierungszeit ab.

(...)

jjc/apn/dpa (der Spiegel)

Dienstag, 9. März 2010

Erdbeben in Chile #5

Was in Chile weiterhin passiert(e):

Außer dass es noch in ganz Chile mehrmals am Tag (teilweise auch sehr stark) bebt und dies noch einige Monate so bleiben wird, geht es eigentlich so langsam wieder bergauf.

Chilenen sind die Naturkatastrophen gewohnt und daher darauf vorbereitet. Die Chilenen sind in dieser Hinsicht ein sehr starkes Volk, während die Minderheit durchdreht und Wohnungen plündert, halten die anderen zusammen, reisen in die zerstörtesten Zonen, um zu Helfen.
Es wurde ein über 24-Stunden-langer Spendenmarathon organisiert, der das Doppelte an Spenden einnahm, wie die erhoffte Zielquote. Sie nahmen insgesamt 30.000 Millionen Pesos (ca. 43 Millionen Euro) ein.

Das Motto war "Chile hilft Chile".

Ein Foto und ein mutmachender und anspornender Slogan wurden kurz nach dem Erdbeben bekannt, der in etwa bedeuten soll: "Sei stark, Chile"
Der Freund, den ich weiter unten (#3) des öfteren zitierte, der in Concepción lebt(e), hat mir mittlerweile ein paar Fotos geschickt.

Meine Schwester, Pato, Bea. (2007)
Patricio Mellado A. ("Pato") arbeitet
als Gerichtsschreiber im Familiengericht
von Concepción. Ursprünglich kommt er
aus Temuco, wo seine Familie wohnt.
In der Nacht vom Erdbeben übernachtete er
bei einem Freund in einem Hochhaus, das jetzt
abgerissen werden muss. Der Freund konnte
nur seine Kleidung retten.
Alles andere wurde zerstört.

Etwas mehr "Glück" hatte Pato, obwohl sein
Hochhaus auch abgerissen werden muss.
Er konnte einige Sachen mehr aus
seiner Wohnung retten.

Hier ein paar Fotos seines Hochhauses:


Parkplatz
Pato geht rein um die Lage seiner Wohnung anzuschauen
und um Sachen zu holen.
Das ist die Empfangshalle
(in Chile auf Grund von Sicherheit sehr üblich)
Der Blick von oben auf den Parkplatz

Seine Wohnung... Wände, die eigentlich ziemlich
stabil erscheinen, wenn nicht gerade ein Erdbeben war...
Er packte seine Sachen im Schockzustand und
flieht regelrecht nach Temuco zu seiner Familie.
Er fürchtet in Concepción um sein Leben,
wegen den Plünderern. Er sagt, dass er nur
knapp dem Tod entkommen ist und Gott dankt,
dass er noch Benzin hatte und ein heiles Auto.
Nun ist er in Temuco bei seiner Familie und
verarbeitet seine Erlebnisse. Er möchte erst zurück,
wenn der Zustand in Concepción sich normalisiert hat.


Mein Bruder, der in Vina del Mar wohnt,
schickte mir folgende Bilder, die er wenige
Tage nach dem Erdbeben machte:

Supermarkt-Schlangen...

Tankstellen-Schlangen...
Abgefallene Fliesen im Hochhausfoyer...
Die Wohnung selbst erhielt nicht so viele Schäden,
sondern "nur" diese hier:

Und noch ein paar Eindrücke...

Zuletzt noch ein Bild meines Vaters
in der Bibelschule. Dort müssen einige Gebäude
abgerissen werden. Demnächst berichte ich hiervon
ausführlicher.

Zu Allerletzt möchte ich euch nicht uninformiert lassen, daher hier ein kleiner Artikel:

Erdbebenstärke 8,8 in Chile, Erdbebenstärke 7,0 in Haiti. Bisher 700 Tote in Chile, geschätzte 220.000 Tote in Haiti.
Die beiden schweren Erdbeben des Jahres haben völlig unterschiedliche Auswirkungen. Woran liegt das?

Für die unterschiedlichen Erdbeben-Folgen gibt es einen einfachen Grund: Chile ist weitaus besser auf solche Katastrophen vorbereitet. Es gibt strikte Bauvorschriften, die in der Regel auch eingehalten werden. Und ebenso existiert ein Katastrophenplan, der nach dem schweren Beben vom Samstag umgehend zum Tragen kam. In Haiti liegt ein solcher Plan nicht vor.
In Chile wurde die Zahl der Toten am Sonntagabend mit 700 angegeben. Die Stärke des jüngsten Erdbebens - 8,8 gegenüber 7,0 in Haiti - lässt allerdings keine unmittelbaren Rückschlüsse auf das Gefahrenpotenzial zu. Zwar wurde in Chile eine Energie freigesetzt, die die in Haiti um ein 900-Faches überstieg. Aber solche Energiewellen verlieren schnell an Stärke, wenn sie sich vom Hypozentrum entfernen. Dieses lag in Chile gut 30 Kilometer unter der Erdoberfläche, in Haiti dagegen nur 13 Kilometer - und dann auch noch direkt unter den überbevölkerten Vororten der Hauptstadt Port-au-Prince.
Insofern hatten die Chilenen zweifellos Glück im Unglück. Dennoch hätte die Katastrophe ohne die einschlägigen Vorkehrungen auch bei ihnen weitaus schlimmer ausfallen können. Doch gerade im sozialen Wohnungsbau sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Häuser nach den strikten Vorschriften für Erdbebensicherheit entstanden. So blieben vor allem die ärmeren Wohnviertel vor massiven Zerstörungen verschont - ganz im Gegenteil zu Haiti. Wie die Architekten und Bauherren sind in Chile auch Regierungsbehörden einschließlich der Rettungsdienste auf etwaige Erdbeben eingestellt. So war auch die scheidende Präsidentin Michelle Bachelet sofort zur Stelle, um sich über Rundfunk und Fernsehen mit Informationen, Ratschlägen und Anweisungen an die Bevölkerung zu wenden. In Haiti wusste mindestens einen Tag lang niemand, wo sich Präsident René Préval überhaupt aufhielt, nachdem dessen Residenz bei dem Erdbeben schwer beschädigt worden war.

"Wir verfügen über die notwendige Organisationsstruktur, um auf Krisen vorbereitet zu sein", sagt der chilenische Oberst Hugo Rodriguez, dessen Luftwaffeneinheit als Teil der UN-Friedenstruppe in Haiti stationiert ist. "Und das gilt ganz besonders für Naturkatastrophen, denn die kommen in Chile häufig vor."

In Chile kann man sich an frühere heftige Erdbeben noch gut erinnern und hat aus den Erfahrungen gelernt. Im Mai 1960 gab es in dem Andenstaat das bislang schwerste registrierte Erdbeben der Welt überhaupt, und das vom Samstag war dort das dritte mit einer Stärke über 8,7.