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Montag, 30. März 2009

Neues vom Daniel

Hallo liebe Leser,


aufgrund der riesigen Nachfrage, lass ich auch mal wieder was von mir hören ...oder sehen. :)

Mein Leben hier ist eXtrem-ultra-hyper-super-spannend:


Ich lern spanisch!


Noch ist das ja nich soooo unterhaltsam. Das besondere ist, ich lerne mehrdimensional! Oh ja, richtig gelesen. WOOOOW!

Und zwar funktioniert das so, dass man sich nicht nur auf ein Element verlässt sondern viele Quellen/Medien zum lernen benutzt.

Bücher, Karteikarten, gemalte Legenden, Filme, Onlinesprachkurse ...usw.


Da meine Mentorin jetzt nach Deutschland fliegt, ist meine Frau meine Lehrmeisterin und Hausaufgabenverteilerin /- kontrolleurin. Ob das klappt, wird sich herausstellen, weil wir Heute erst angefangen haben.



Langenscheidts Meisterwerk

Das ist ein Abbild meines Adoniskörpers, den ich zum Lernen benutze.
(aus ästhetischen Gründen hab ich die Unterhose nicht fertig gemalt)


babbel.com
Macht echt spaß, mit dieser Seite zu lernen.



Morgen hab ich n Date mit einer Lehrerin für Biologie und Chemie. Wir kennen uns aus der Kirche und gehen morgen zusammen zur Schule. Ich werd ich mir die Arbeit einer Schulschwester anschaun. Mal sehn, ob das was für mich is. ;)


Ihr hört von mir!

El Daniel



Samstag, 28. März 2009

Einblicke in Beas Praktikum

Ich habe das Viertel "Bosa" von Bogotá ja einige Beiträge vorher schon erwähnt, daher jetzt mal ein paar praktische Einblicke in mein Praktikum als Sozialarbeiterin.
Es ist eine Einrichtung des CVJMs/YMCAs/ACJs, mit ca. 100 Kindern. Die Einrichtung gibt es erst seit Ende letzen Jahres. Die Kinder kommen, wenn sie nicht in die Schule müssen, also entweder Nachmittags oder Vormittags. Sie bekommen Nachhilfeunterricht und Unterricht über Prävention oder Charakterbildung.
Meine Aufgabe ist es, zusammen mit der Sozialarbeiterin die Familienarbeit zu machen, d.h. Familien zu Hause besuchen und dort mit ihnen über ihre Situation sprechen und ihnen helfen ihr Familienleben, oder die Umstände in denen sie leben, zu verbessern.
Viele wissen nicht, wie sie ihre Kinder erziehen sollen, wie sie sie fördern sollen, da die Mütter sehr jung schwanger geworden sind. Oft sind es Patchworkfamilien.
Die Familien leben in sehr armen Verhältnissen, unbeschreibbar arme, dreckige, unordentliche Häuser. Über Hygiene, Verhütung und Gesundheit wissen sie auch sehr wenig bescheid.
Dazu kommt der schlechte Bildungsabschluss (im Schnitt bei Eltern so 4. Klasse), d.h. sie können nicht lesen, nicht schreiben. Sie können ihren Kindern nicht in der Schule helfen.
Es sind gewaltige Schicksale, die man dort zwischen ihren 4 Wänden zu hören bekommt, und dennoch haben sie die Kraft und den Glauben nicht verloren.

So sehen die Straßen der Villa Ema, Bosa, aus.
Der Blick aus dem Fenster der Einrichtung.
Der Weg dorthin...
Das Centro de Atencion Preventiva Maranatha
der "ACJ" (YMCA/CVJM) - das war heute.
Das Mitarbeiterteam:
1 Sozialarbeiterin (meine Anleiterin, 2 Jahre
jünger als ich aber hat´s voll drauf),
1 Psychologin (Direktorin),
1 Küchenhilfe, 2 Pädagogen
Alle unter 30 Jahren...
Eine Nachmittagsgruppe (von 3)
Meine Aufgabe ist auch,
ab und zu hier mitzuhelfen.
Auf der Dachterrasse wird bei "gutem" Wetter gebastelt.





Ein paar Kids mit mir, bin irgendwo darin versteckt...
Sogar die Hunde sind neugierig über das,
was drinnen so abgeht...
Heute (Samstag) war Elterntreffen,
d.h. sie werden pädagogisch beraten
und es werden Familienstrukturen usw. analysiert.
Ein paar der Eltern. Viele von ihnen können
nicht schreiben oder lesen. Ihre Kinder
müssen ihnen helfen... Obwohl sie selbst
sehr langsam und mit vieeelen Rechtschreibfehlern
schreiben...
Es wurde auch über die Sicherheit der Kinder gesprochen,
da in Bogotá die "Paras" (Paramilitärs) Leute bedrohen und
umbringen ("Limpieza Social" = Soziale Sauberkeit...), u.a. auch
in diesem Viertel. Sie bringen "schlechte" um, d.h. Drogendealer, usw.
Sie erwischen aber auch oft ganz "normale" Menschen.
Diese bekommen vorher Briefe auf
denen steht, dass sie umgebracht werden.
Am Schluss eines solchen Briefes steht
"Entschuldige wenn du unschuldig
bist, aber du stirbst für einen Sünder".
Anscheinend wurden schon ein paar jugendliche
aus unserer Einrichtung damit bedroht.

Daher werden wir Sicherheitsvorkehrungen verstäkt vornehmen:
Tür immer geschlossen, Jacken der Einrichtung tragen,
Kinder nicht einfach auf der Straße spielen lassen,
usw.

Was mich angeht:
Ich laufe täglich 3 Minuten durch das Viertel
(von der Bushaltestelle in die Einrichtung),
daher bin ich nicht so gefährdet wie die Familien
oder Kids, die dort wohnen.

Trotzdem wäre für meine Sicherheit und eure
Sorgenfreiheit Beten ganz wichtig.
Also danke im Voraus dafür.

Liebe Grüße,
Eure Bea

Montag, 23. März 2009

Kinder! Katzen! Babies!

Wir haben 2 "Kinder", d.h. süüüße Katzen!!!
Und das gute ist: Sie sind von den Nachbarn, also müssen wir sie gar nicht füttern.
Sie hängen den ganzen Tag bei uns rum, und wenn sie was essen wollen, gehn sie halt.

Darf ich vorstellen?
Das ist Pepa - die Mama


Und das ist Luna - die Tochter

Sogar Daniel hat sich mit den Katzen angefreundet!



Ach ja, und noch kurz unsere WG:
Das ist der Blick aus unserer Tür.
Bei dem Rosanen wohnt die Familie,
links der Oscar.
Open-Air-Wohnzimmer quasi.


Esstisch bei der Küche.


Also, lassts krachen!

Gemeindewelten

Jetzt auch mal kurz und knapp was zu Gemeinden in Bogotá.
Es gibt seeeehr viele Gemeinden, das Land ist ja Katholisch, daher sind die Leute auch größtenteils gläubig (womit wir nicht unbedingt errettete Christen meinen), es ist selbstverständlich an Gott zu glauben und auch in eine Gemeinde oder Kirche zu gehen.
Der Schwachpunkt liegt bei den Christen, wie in vielen Ländern Südamerikas, bei der Beständigkeit, Konsequenz, Wissen und Jüngerschaft.
Das heisst, viele gehen in Sekten, oder in Gemeinden, in denen sie finanziell oder geistlich ausgenutzt werden, da sie sich "füttern" lassen, anstatt selbst die Bibel zu studieren, wobei viele falsche Lehren verbreitet werden können.

Wir haben schon eine Gemeinde gefunden, eine Brüdergemeinde.
Sie ist klein-normal, je nach Maßstab eben. Ca. 75 Besucher, große Jugendarbeit, gut organisiert, etc.
An die Gemeinde sind wir durch eine DMG-Missionarin (Ursula Bartel) gekommen, die hier in Bogotá seit 20 Jahren treu arbeitet... Ein wirkliches Vorbild für Glaube und Durchhaltevermögen! Das erste Jahr (1989) in dem sie ankam, war das brutalste Jahr Kolumbiens, viele Bombenanschläge in der Stadt, viele Leute umgebracht von den Drogenbossen, usw... Landwege sind viel zu gefährlich gewesen wegen den Guerrilla-Truppen.
Sie war dieses Wochenende zum ersten Mal auf Landweg unterwegs, davor ist sie immer ans Ziel geflogen.

Hier ein paar Fotos unserer Gemeinde:
Das ist die Garage des Pastors.
Aber gleichzeitig ist sie auch der Gottesdienstsaal.
Das haben wir erst danach rausgekriegt, als wir gefragt
haben, warum man denn die Stühle
schnell weggeräumt werden.
Darauf die Missionarin ganz selbstverständlich:
"Das ist die Garage des Pastors.
Er will sein Auto reinfahren.
Ist das bei euch nicht so???"


Die Missionarin beim Bibelstudium vor dem Gottesdienst

Gottesdienst.

Übrigens: Hier gibt es Gartenstühle. Praktisch, oder?

Danach wird schnell Platz gemacht fürs Kaffeetrinken
und für das Auto des Pastors.




Zu der anderen Seite der Gemeindewelt...
Es gibt hier riesige, und damit meinen wir
R I E S I G E Gemeinden, die hier in
Bogotá in der Mittelschicht residieren...
Eine davon haben wir gestern mal
aus Neugier besucht. Sie hat Sonntags
6 Gottesdienste á 3000-5000 Leuten (oder mehr?).
Es ist eine charismatische Gemeinde,
die total luxuriös mit dem Besten vom
Besten ausgestattet ist. Die Band ähnelt
Hillsong, der Worship einem Konzert und
die Predigt einer histerischen
politischen Wahlkampagne.

Es ist unglaublich gewesen.
So viele Leute, so laut, perfekte Animationen,
Theaterstücke, Musik, Zeugnisse,
eine Frau die wieder laufen konnte, usw.
Es predigte eine Frau, die in einem etwas
agressiven Ton am Anfang die Bibel vorlas,
dann aber das Thema in eine ganz andere Richtung ging.
Das Opfer wurde einfach in die Predigt
miteingebaut. Es gab sogar Werbung auf riesengroßen
Plasmafernsehen (Man gönnt sich ja sonst nichts...),
ca. 6x4 Metern oder größer.
Werbung im Gottesdienst!!!
Und eben nicht nur Werbung über gute Bücher oder
Freizeiten, sondern über Geschäfte, Essen, usw.
Wir kamen uns vor wie im Kino vor dem Film...

Dann gibt es noch eine Shopping-Zeile in der Gemeinde
über die Predigten, selbst geschrieben Bücher der Pastoren,
Delirious-DVD aufgenommen in der Gemeinde, usw.

Unglaublich.
Aber sonst waren alle ganz nett =)

Liebe Grüße!
Bea & Daniel

Museo de Oro - Goldmuseum

Letztens waren wir im Goldmuseum,
ein "muss" in dieser Stadt, obwohl es -
wenn man sich jetzt nicht sooo sehr für Gold
und Archäologie interessiert wie Indiana Jones
- gar nicht so seeehr interessant ist... =)
Kunstbanausen halt...




(Kann man auch beim Klicken größer sehen)

Freitag, 20. März 2009

Santa Fé de Bogotá D.C.

Vor etwa einer Woche haben wir uns
unsere Stadt mal von oben angesehen,
nämlich vom Berg Monserrate (3.152m)

Die 8-Millionen Hauptstadt liegt
ja selbst schon auf 2.640m.

Hier wohnen wir:
bei dieser Allee (Av. Jiménez), in der Mitte
des Bildes links die Straße rein, die man
hier eh nicht sieht =)


Oben auf dem Berg stehen ein paar Häuser,
eine Kirche, Souvenirläden und Restaurants.



Der "gestürzte Jesus". Wurde jetzt vom Berg in die
Stadt verlegt. Da in dieser Zeit die Menschen alle
pilgern gehen, und damit nicht zu viele Unfälle passieren,
wenn sie den Berg hoch und runterlaufen, wird er eben in die
Stadt verlegt.



"Peligro, no pase" : Vorsicht, nicht durchgehen.
Über das was man von Kolumbien und Bogotá
so hört, passt das ja irgendwie...




Ein Lama. Wissenschaftlicher Name: Lama Glama.
Haha... Die Wissenschaftler.
Haben noch viel zu erzählen, aber jetzt posten
wir einfach erst mal das hier.

Liebe Grüße!