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Samstag, 25. April 2009

Se Busca

Hola und so.

Es gibt´s wieder was vom spannenden Kolumbienabenteuer zulesen.

Ich erzähl was von meiner (Daniels) Arbeit.

Der Direktor hat immer noch nicht meine Sachen besorgt. Jetzt hat der Kerl schon seit 2 Wochen meine Liste und eingekauft ist noch nichts. Ich versorg n paar Kids mit meim Erste-Hilfe-Zeug aber viele muss ich mit tröstenden Worten ohne große Behandlung wegschicken.

Anfangs war meine Enfermería auch ein Begegnungszentrum für die kleinen neugierigen Kolumbianer. Das hab ich aber nach folgendem Ereignis reduziert.

Wenn´s zur Pause klingelt rennen ca. 30 - 40 Kinder (weil wirklich nich mehr reinpassen) in mein kleines Büro. Dann hören die mir beim Spanischlernen zu und fragen mich immer die gleichen Fragen. ...Wie alt ich bin, wo ich her komme, ob ich Kinder habe, warum ich keine habe und ob ich nicht mal was auch deutsch oder englisch sagen könnte...

Um ca. 10:00 Uhr fragte mich eins der Kinder wie spät es denn sei. Ich antwortete wahrheitsgemäß mit der Uhrzeit und steckte mein Mobiltelefon wieder in die INNENTASCHE meiner Jacke, auf der ich saß. "Man muss hier nämlich auf seine Sachen aufpassen." heißt es immer wieder.

Als ich gegen 11:00 Uhr die Uhrzeit wissen wollte, stellte ich fest, dass mein Telefon nicht mehr wie gewohnt in der Tasche war. ...seltsam, es war geklaut!





(Dem kleinen geht´s gut.
Während ich schrammen oder Wunden desinfiziere,
müssen die kleinen ein Bonbon lutschen)
(regelmäßige Gäste)

Da ich der Meinung war, ein paar Freunde unter den keinen Lümmeln zu haben, hoffte ich auf deren Mithilfe mein Handy wiederzubekommen. Weil mich die Straßen meines Viertels so an den Wilden Westen erinnern, dacht ich an ein "Gesucht"-Zettel mit dem ich die kleinen Racker mit einem Kopfgeld auf mein "kleines schwarzes" loslass. Das Kopfgeld betrug 30.000 COP was umgerechnet ca. 10 Euronen sind. Hier ne Menge Geld.

An dem Tag, andem ich den Zettel aufhing, kamen gleich mehrere, die ihren Freund verpetzten. Vier Kinder haben ihren Freund verpetzt und mir seinen Namen genannt.


Der Direktor hat sich dann als guten Sheriff erwiesen und sich die Eltern vor geknöpft.

Hach ja, jetzt bin ich glücklich wieder im Besitz meines Telefons zu sein. Ein "neues", wahrscheinlich geklautes, kostet hier um die Ecke auch 30 Euro ...allerdings ohne Telefonnummern von so nette Leuten. ;)


Wenn ihr diesen Typen trefft, haltet eure Wertgegenstände beisammen. ...das Foto hab ich übrigens ne Woche vorher gemacht. Bea mit ihrer Chile-Erfahrung hat an dem Tag, an dem mein Handy geklaut wurde, die Fotos angeschaut und gleich gefragt "Ist das der, der dir das Handy geklaut hat???"


Und mit einer Erfahrung mehr,
grüß ich euch ganz lieb aus dem trotzdem sehr schönen Bogotá.
...Schatten gibts überall, wo auch Sonne ist.

der Daniel

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